ENDE

 

MORION.7 – ENDE

Ich sage mir, daß die Erde erloschen ist, obgleich ich sie nie glühen sah. Es geht von selbst. Wenn ich falle, werde ich weinen … vor Glück.“

Ein weisser Zuschauerraum. Außen das Nichts. Vier Gestalten, in ihrer Abhängigkeit voneinander gefesselt, versuchen seit Jahrtausenden ihr Dasein jeden Tag aufs Neue mit Sinn zu erfüllen. Erfolglos. Ein Weitermachen ist kein Ausweg. Ein Beenden des Daseins auch nicht.

Ein schwarzer Raum. Außen das Nichts. Ein gespaltenes Wesen wird mit den Unzulänglichkeiten seiner eigenen geistigen Welt konfrontiert, mit den zunehmend aufklaffenden Abgründen seines selbsterrichteten vermeintlich sicheren Baus.

Warum diese Komödie? Jeden Tag.“ Kulturschlunds „ENDE“ blickt in das Innere des Schädels, der nach Antworten sucht. Mögliche Antworten können jedoch nur außerhalb – in den Köpfen der Zuschauer entstehen. Zwischen Tragik und Komik, Fatalismus und Illusion, Absurdität und Existentialismus wandeln die vier plus zwei DarstellerInnen im weißen Raum und auf der Leinwand scheinbar völlig sinn- und hoffnungslos. 

Drei Choreten sind dazu verdammt, bewegungslos und stumm ihre Chorweisheiten durch rhythmische Stein-Intonationen zu offenbaren. Darüber schweben melancholische Synthesizer-Klänge geerdet von schweren Bass-Grooves.

Ein Theaterabend, an dem die Geister von Samuel Beckett und Franz Kafka, vom stinkenden Prometheus Heiner Müllers und Albert Camus’ absurd-glücklichen Sisyphos heraufbeschworen werden, um sich nachhaltig, unheimlich und prägnant in der Befindlichkeit des Zuschauers festzusetzen. 

Das Ende ist im Anfang und doch macht man weiter.“

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inspiriert von
SAMUELL BECKETT, FRANZ KAFKA
und HEINER MÜLLER, ALBERT CAMUS, NICO SCHÜTZE & RAPHAEL DLUGAJCZYK

idee, konzept & regie: RAPHAEL DLUGAJCZYK

mit MATHIAS NEUBER, TIM WILDNER, STEFFI SEILER-TARBUK, STEFFEN AICHELER und TINA BERCHNER, ROLAND JURISCH, MATTI SCHULZ, RAPHAEL DLUGAJCZYK, MATTI SCHULZ, CHRISTOPH HELLMICH, NICO SCHÜTZE

musik: RAPHAEL DLUGAJCZYK lied-texte NICO SCHÜTZE

videos: ECKHARD BERCHNER hörspiel-regie & produktion RAPHAEL DLUGAJCZYK kostüme TIM WILDNER bühnenbild RAPHAEL DLUGAJCZYK, TIM WILDNER licht HANS BALZER ton NORBERT GRANDL, CHRISTOPH HELLMICH

eine produktion von kulturschlund

morion / berlin 2021